Mittwoch, 1. September 2010

Tag 113: Pāvilosta-Palanga, 129 km

Gestern Abend haben wir festgestellt, dass beim Auto das Abblendlicht nicht mehr funktioniert. Beide Lampen (Standard - H4) waren durchgebrannt. Auf der Suche nach passendem Ersatz hat Dörte 3 Tankstellen angelaufen, bevor sie schließlich bei einem Renault-Service in der nächsten Stadt Erfolg hatte.

Ich stand heute früh vor der Wahl, ob ich bis Liepāja auf Sandwegen an der Küste entlang oder auf der asphaltierten, wenig befahrenen Straße fahre. Nachdem ich 3 Kilometer lang den Sandweg ausprobiert hatte, habe ich mich dann doch für die Straße entschieden. Erst bei Saraiki bin ich an die Küste gewechselt, weil ab dort die meisten Wege schon asphaltiert waren.

In Liepāja haben wir uns zur Mittagspause getroffen. Die ganze Stadt hat heute den Schulanfang gefeiert und die Kinder waren richtig herausgeputzt. Die kleinen Jungen trugen sogar Krawatte und Anzug mit Weste! Auf einer großen Bühne haben Schulkinder Musik und Tanz aufgeführt, was Dörte sehr gefallen hat.
Liepāja ist gleichzeitig eine Hafen- bzw. Industriestadt und ein Kurort am Meer mit einer interessanten Altstadt. Auf unserem Stadtrundgang haben wir etliche alte Häuser gesehen, bei denen noch viel an Renovierungsarbeit zu leisten ist.
Musik ist ein Thema in dieser Stadt. So ist zum Beispiel der touristische Rundgang mit Noten im Pflaster markiert. Und es gibt einen lettischen "Walk of Fame", auf dem sich Musiker mit ihren Handabdrücken verewigen. Dort steht als Kunstwerk auch die größte Gitarre Lettlands, an der Dörte mich fotografiert hat.
Ab Liepāja habe ich wieder die Landstraße genommen, die hier eigentlich eine Schnellstraße ist. Es ist die direkte Verbindung nach Klaipeda, aber trotzdem war der Verkehr ganz gut erträglich. Bei Sonnenschein und leichtem Rückenwind kam ich auch gut voran.

An der Grenze zu Litauen gab es keine Kontrollen, aber die Zollhäuschen waren noch da. Wir übernachten in Palanga in einem Gasthaus, weil der Zeltplatz schon geschlossen ist. Palanga ist ein eleganter Kurort, wie wir auf unserem kurzen Spaziergang feststellen konnten. Wir haben kurz vor Kassenschluss noch unsere lettischen Lats in Litas umgetauscht und dabei gemerkt, dass wir in Lettland die ganze Zeit falsch gerechnet hatten: 0.70 Lats = 1 Euro ist der richtige Kurs und wir haben immer mit 1 Lats = 0.70 Euro gerechnet. Es war also alles um den Faktor 2 teurer - und trotzdem billig!

Wir sind dann noch zum Strand gegangen, um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Morgen geht es nur ein kurzes Stück bis nach Klaipeda, weil wir uns am Nachmittag die Stadt ansehen wollen.

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