Donnerstag, 9. September 2010

Tag 121: Danzig-Łeba, 149 km

Das Treffen mit den Danziger Go-Spielern hat mir viel Spaß gemacht. Nur meinetwegen haben sie einen zusätzlichen Klub-Abend einberufen und wir haben uns in einem netten Café getroffen. Als das Café zumachte, sind wir zu einem der Go-Spieler nach Hause gegangen und haben dort zu sechst noch eine Partie Rengo gespielt. Das hat bis weit nach Mitternacht gedauert und ich habe mich dann verabschiedet, weil heute ja eine lange Etappe anstand. Ich bin mit dem Taxi zum Hostel zurückgefahren, weil keine Straßenbahn mehr fuhr.

Die Ausfahrt aus Danzig war überraschenderweise sehr angenehm. Ich folge jetzt wieder einem Radführer und der hat mich über breite und gute Radwege schnell an den Strand gebracht. Dort ging es auf der Promenade bis Sopot.
Zwischen Sopot und Gdynia liegt eine Steilküste und deshalb musste ich auf die stark befahrene Hauptstraße zurück. Es gab aber einen Radweg und in Gdynia habe ich mich so schnell wie möglich wieder zum Strand durchgeschlagen.
Hinter dem Zentrum von Gdynia wurde es aber lästig: Der Radweg wechselte dauernd die Straßenseite und ich habe fast mehr vor roten Ampeln gewartet, als dass ich gefahren bin. Erst als ich in Rumia die Hauptstraße verließ, wurde es wieder besser.

In Puck habe ich nach langer Zeit mal wieder einen Plattfuß am Hinterrad gehabt. Auf der Suche nach der Ursache habe ich einen alten kleinen Schnitt von einer Scherbe gefunden, der zu einer Unregelmäßigkeit auf der Innenseite der Decke führt. Ein Splitter war allerdings nicht mehr drin. So richtig empfehlenswert sind diese Schwalbe-Marathon-Decken wohl doch nicht! Da mein Gewebeband inzwischen alle war, habe ich die Stelle von innen mit einem Heftpflaster verstärkt.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich die Stelle erreicht habe, an der die Halbinsel Hel beginnt. Ab hier beginnt eine Kette von Seebädern und Ferienorten. An den Straßen stehen jede Menge Holzbuden, aber jetzt ist nur noch jede dritte offen. Mit allen möglichen Ideen wird um die Aufmerksamkeit des Gastes gerungen. So habe ich z. B. ein Restaurant in einem Flugzeug gesehen.
Ich übernachte in Łeba auf dem Zeltplatz und habe es gerade noch geschafft, mein Zelt aufzubauen, bevor es völlig dunkel wurde.

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