Sonntag, 5. September 2010

Tag 117: Kaliningrad-Elbląg, 113 km

Die Ausfahrt aus Kaliningrad war am Sonntagmorgen kein Problem. In der Stadt gab es teilweise Kopfsteinpflaster, das war schon lästig. Dafür habe ich aber eines der schönen Stadttore, von denen merkwürdigerweise mehrere erhalten sind, gesehen.
Auf der Landstraße zur Grenze war so wenig los, dass Kälber über die Straße gelaufen sind. Irgendwie hat mich das an die Rentiere in Lappland erinnert!

Frei laufende Hunde habe ich einige gesehen und vier Mal bin ich bellend verfolgt worden. Es waren aber wohl keine wilden Hunde und sie wollten nur ihr Revier verteidigen. Mit Tempo wegzufahren ist mit einem voll bepackten Tourenrad keine Option, denn die Hunde sind einfach schneller. Man weckt höchstens ihren Jagdinstinkt! Also kann man es besser gleich bleiben lassen und darauf hoffen, dass die Hunde nur bellen und nicht beißen. Zum Glück war es auch so.

An der Grenze ging es wieder ziemlich flott. Der russische Grenzbeamte hat allerdings eine Bemerkung über meinen Bart gemacht. Ich musste ihn aber nicht abnehmen!

Wie nach jedem Grenzübergang stand erst einmal Geld wechseln und SIM-Karten kaufen auf dem Programm, was ich gleich in Braniewo erledigt habe.
In Frombork habe ich mir die Kathedrale auf der Befestigungsanlage angesehen. Die war wirklich toll! Frombork ist der Sitz des Bistums Ermland und die Kathedrale stammt aus dem 14. Jahrhundert. Später hat man eine richtige Burg drumherum gebaut. Die gesamte Festungsanlage ist erhalten bzw. restauriert und wird für ein Museum und ein Planetarium genutzt. Ich bin auf den Glockenturm gestiegen und hatte von dort einen tollen Blick über das Frische Haff.
Von Frombork bis Tolmicko bin ich einem lokalen Radwanderweg direkt am Haff gefolgt. Hier mutet man den Radfahrern wohl einiges zu, denn die Hälfte des Weges habe ich mein Rad geschoben. Riesige Pfützen, bei denen man den Untergrund nicht abschätzen kann, und ein im Sand durchdrehendes Hinterrad waren die Gründe.
In Elbląg bin ich auf einem Zeltplatz, der direkt am oberländischen Kanal und nahe am Stadtzentrum liegt. Die Altstadt gefällt mir gut und dort sitze ich gerade beim Abendessen.

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