Samstag, 21. August 2010

Tag 102: Narva-Võsu, 175 km

Auf der Hauptstraße sind es 210 km bis Tallinn, auf der geplanten Route 280 km und auf dem Radweg R1 sind es 311 km. Ich bin fast die ganze Zeit dem R1 gefolgt, der nur wenige Kilometer auf der Hauptstraße verläuft. Meist folgt er asphaltierten Nebenstraßen, auf denen nur alle halbe Stunde mal ein Auto fährt.

Ca. 30 Kilometer waren heute aber auch Sand- und Schotterwege, die teilweise sehr rumpelig waren. Dort erlitt ich bei Kilometer 46 einen Sattelbruch. Genauer gesagt: Die Gewindestange, die den rechten Sattelflügel trägt, ist gebrochen.

Zwei Sachen sind allerdings Glück im Unglück: Einen Zentimeter tiefer liegt der Sattelflügel auf. So kann ich leicht schief und unter der rechten Po-Hälfte ungefedert wenigstens weiterfahren. Das zweite Gute ist der Zeitpunkt: 4 Stunden vor Dörtes Abflug nach Helsinki. Dörte hat bei meinem Fahrradhändler (www.graeber-raeder.de) angerufen und wird genau den gleichen Sattel nach Tallinn mitbringen. Das Schönste dabei: Der Sattel wurde gesponsort! Mein erster geschäftlicher Sponsor, denn die Go-Spieler, die mir Unterkunft gaben, sind natürlich auch Sponsoren.

Etwas später traf ich Hélène und Brian aus der Nähe von Rotterdam, die mit dem Fahrrad vom Nordkap nach Gibraltar unterwegs sind. Im Dezember wollen sie dort ankommen.

Landschaftlich am schönsten war der Küstenabschnitt zwischen Toila und Saka. Man radelt oben auf der Steilküste entlang und hat freien Blick auf die Ostsee. Besonders sehenswert ist der Valaste-Wasserfall. Eigentlich ein kleiner Bach, aber die Fallhöhe von 30 Metern ist schon spektakulär.

Dort ist eine Plattform aufgestellt, die auf wackeligen Wendeltreppen von oben erreichbar ist. Das Schild "Stepping on the staircase and the platform is strictly forbidden" habe ich so interpretiert, dass dort Step-Tanzen nicht erlaubt sei. Da mich auch kein Absperrband aufhielt, hatte ich die Gelegenheit für ein paar schöne Fotos.

Nach mehreren Monaten zelte ich mal wieder. So habe ich den ganzen Kram wenigstens nicht umsonst mitgeschleppt. Die Mücken sind übrigens auch wieder da und haben mich beim Zeltaufbau gestört. Zum Schluss bin ich noch in den Ort gefahren, um einzukaufen und etwas zu essen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Jan!

Ich habe den gesponsorten Sattel zum Anlass genommen, meinen ohnehin fälligen neuen Sattel bei Gräber Räder zu kaufen.
Ich habe ihnen auch gesagt, dass sich das Sponsoring also bereits gelohnt hat.

Michael