Dienstag, 15. Juni 2010

Tag 36: Enontekiö - Kautokeino, 79 km

Heute kommt erst einmal Dörte zu Wort:
Fakten, Fakten, Fakten: Zunächst einmal reichen die Famila-Wohlfühlsocken nicht aus, um meine Füße warmzuhalten, wenn wir bei 6 Grad draußen frühstücken. Es hat aber den Vorteil, dass man die Kühlkiste offen lassen kann, um die Kälte einzufangen.
Chemisch Versierte können ausrechnen, wie kalt es nachts war, denn die Flüssigseife (Fa Hygiene und Frische mit Limettenduft) kam in Stückchen aus dem Spender. Unter den Bettdecken war es aber relativ gemütlich, denn wenn man vor Kälte aufwacht, kann man immer einen Fön-Wärmestoß nachlegen.

Heute hatte das Nüvi-Navi nur wenig zu tun: "Fahren Sie 150 Meter, dann links abbiegen, 300 Meter, dann rechts abbiegen, fahren Sie 79 Kilometer, Sie haben Ihr Ziel erreicht." Nur wenn man kurz zum Supermarkt abfährt, ist Nüvi irritiert und versucht eine Neuberechnung. Auf dem Weg passierte nicht viel - ein kleiner Schnack mit dem Grenzbeamten, ein Wundern über die alte Finnin, die mit ihrem Rollator die Straße entlangschob, meilenweit entfernt von jeglicher Zivilisation, ein größeres Wundern über die Ähnlichkeit zwischen Jan und dem Lappen auf dem Wappen (siehe Foto) und der gelungene Einkauf von norwegischen Prepaid-Karten.
Was kann ich noch ergänzen:
Beim Cachen heute früh habe ich festgestellt, dass die gestrichelten Linien auf der Karte im Navi einfach alles bedeuten können: Breite asphaltierte Straße, Schnee-Scooter-Piste oder wie heute eine Ski-Abfahrtspiste. Mit dem Fahrrad nicht zu machen, da musste ich zu Fuß rauf.
Die Strecke verlief durch eine andere Landschaft als bisher: Statt der endlosen Wälder gab es jetzt bis zum Horizont Sumpfflächen mit niedrig wachsenden Birken. Die in der Ferne sichtbaren Hügelketten umschiffte die Straße elegant und kam mit relativ wenig Steigungen aus. Wir haben hier eine Höhe von ca. 350 Meter und ich bin gespannt, ob es morgen noch mal richtig in die Berge geht.

Dörte hat hier eine Hütte gemietet - nicht so luxuriös wie die Hütten, die es gestern gegeben hätte, aber immerhin mollig warm.

Die Radfahrer von gestern sind Jörg und André aus Spremberg, die auch über ihre Erlebnisse bloggen ( http://operationnordkap.wordpress.com/ ). Wir sind zwar nicht zusammen gefahren, übernachten aber wieder auf demselben Zeltplatz und werden uns sicher noch häufiger sehen.

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